Kropsweiler-net – Ein Dorf ist vernetzt

Anwendungsbeispiel Lebensmittelgeschäft

Auch die einzige Bäckerei im Dorf war in Schwierigkeiten. Bäckerei war leicht untertrieben, war das Geschäft doch Vollsortimenter, sogar für Fleisch und Wurst gab es in den 90er-Jahren eine Frischtheke. Anfangs waren es noch die großen Supermärkte in der Umgebung, die der Bäckerei das Leben schwer machten, aber erst mit den boomenden Einkaufsservices begannen die ernstzunehmenden Probleme. Diese Services brachten nämlich die gewünschten und zuvor per Internet oder Telefon bestellten Waren gegen einen kleinen Aufpreis direkt bis zur Haustür, eine Bequemlichkeit, der sich immer mehr Kropsweilerer anschlossen und beim Bäcker nur noch die Frischwaren einkauften. Doch allein vom Brötchenverkauf konnte der Bäcker Volker W. nicht leben und so machte er aus der Not eine Tugend, wandelte sein Ladengeschäft in ein Lager um und fährt nun seine Waren selbst aus. Und da er sich auf Kropsweiler beschränkte, konnte er die etablierten Einkaufsdienste sogar im Preis unterbieten. Seine Waren hat er in der virtuellen Ladentheke anschaulich – natürlich dreidimensional – präsentiert. Das Einkaufserlebnis ist fast dasselbe wie es früher im realen Geschäft war, nur die kleinen Schwätzchen der Kunden untereinander fehlen, aber auch dafür wurde eine Lösung gefunden. Und auch die Arbeitsplätze der Verkäuferinnen blieben erhalten. Volker W. ist bekannt für seinen schnellen Service. Wenn Inge S. morgens aufsteht, bestellt sie erst einmal ihre Brötchen und vielleicht noch Käse und Butter. Sie setzt den Kaffee auf und bis sie im Bad fertig ist, stehen auch schon ihre Brötchen vor der Tür. Sobald Inge S. ihre Bestellung abgeschickt hat, packt die Bäckereiverkäuferin Bärbel S. die Brötchen in die Tüte, schneidet den Käse frisch auf, nimmt noch ein Päckchen Butter aus dem Kühlregal und fährt die Bestellung exklusiv mit dem Solarmobil zu Inge S.
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Zukunftswettbewerb 1998