Aufbau eines eigenen Netzes
Die Kropsweilerer nutzten die Internet-Plattform immer intensiver für ihre Zwecke, aber die Zugangsprozeduren waren immer noch so umständlich wie in der "Steinzeit" des Internets. Für denjenigen, der schnell mal nachschauen wollte, ob die Sitzung am Abend um 19.30 Uhr oder um 20.00 Uhr stattfindet, oftmals zu lang. Die Kropsweiler Bürger faßten einen Entschluß mit weitreichenden Folgen. Sie gründeten – wieder einmal – einen Verein, der sich zum Ziel setzte, ein Intranet zu errichten und zu betreiben. Das Ziel war einfach definiert: schneller Zugang zum Netz und einfachste Bedienprozeduren. Die technische Realisation war einfach zu bewerkstelligen. Das Rückgrat bildete ein asymmetrisch arbeitendes Netz, das auf den vorhandenen Telefonleitungen basiert. In den einzelnen Haushalten mußten lediglich Modems installiert werden, der Server steht in der Ortsverwaltung in einem extra hergerichteten Raum. Der Server fungiert gleichzeitig als Schnittstelle zum Internet, in das natürlich nach wie vor Zugang besteht. Zugang besteht auch zum Mobilfunknetz, das für verschiedene Anwendungen integriert ist. Für alle Einwohner gab es einheitliche Endgeräte in Form von mobilen Tableaus. Diese, etwa DIN-A4-großen und fünf Zentimeter flachen Teile werden einzig und allein für die Kommunikation mit dem Netz benutzt. Die Tableaus sind drahtlos über eine Basisstation an das Modem angeschlossen. Der Strom kommt aus Hochleistungsakkus, die bei Nichtgebrauch an einer Ladestation aufgeladen werden. Da keine Verbindungsgebühren mehr aufkommen, sind die Tableaus ständig im Netz eingebucht. Nur so kann ständig und ohne Aufwand auf die Netzinformationen zugegriffen werden. Bedient wird das Tableau mit einem Stift ähnlich wie das vor ein paar Jahren bei den Palm Tops funktionierte. Der Bildschirm ist ein Farbdisplay in einer ausgezeichneten Qualität, auf dem sich auch dreidimensionale Objekte problemlos darstellen lassen. Mikrofon und Lautsprecher fehlen ebenfalls nicht. Diese Ausstattung genügt für das Gros der Nutzer, wer allerdings beispielsweise als Administrator Zugang hat, schließt doch lieber seine gewohnte Tastatur an das Tableau an.
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