22. November 2011
Schüler müssen weiter Umweg fahren
Keine Mehrheit für zusätzlichen Bus nach Haßloch


„Doch mit diesem klaren Bekenntnis stand - oder richtiger: saß - er alleine auf weiter Flur“, schrieb die Rheinpfalz in ihrem Samstagskommentar zur jüngsten Stadtratssitzung. Gemeínt war damit mein „klares Bekenntnis“ zur Beauftragung eines zusätzlichen Busses zwischen Lachen-Speyerdorf und Haßloch. Und tatsächlich erhielt ich selbst von Lachen-Speyerdorfern Ratsmitgliedern keine Unterstützung - im Ortsbeirat wurde dem Antrag übrigens einheitlich zugestimmt - , sie verwiesen ebenso wie andere Oppositionelle auf die bevorstehende Neuausschreibung des Linienbündels im Jahr 2013 und dem darin enthaltenen Wunsch eben dieser Busverbindung. Dass die etwa 100 betroffenen Kinder bis dahin weiter den Umweg über den Hauptbahnhof machen müssen, war meinen Gegenrednern anscheinend egal. Dabei hat sich Neustadt zum Ziel gesetzt, eine kinderfreundliche Stadt zu werden. Ist wahrscheinlich noch nicht überall angekommen. Nachdem ich vorher das Land als Verurscher der gegenwärtigen Situation ausgemacht habe, erhielt ich eine Unterweisung, dass und wie die Stadt versagt habe. Ich kann mich allerdings daran erinnern, dass eben dieses Land die Anträge zu einer IGS zwei mal abgelehnt hat.
Erstaunt war ich auch über die Haltung der SPD, hat diese doch noch im März 2010 gefordert, dass die Stadt „alles daran setzt“, die Wiederaufnahme der Verbindung zum Naturfreundehaus zu ermöglichen. Diese Buslinie wurde bis zur Einstellung von wenigen Ausflüglern benutzt. Für Wanderer soll also lieber Geld ausgegeben werden als für Schulkinder?
Schmunzeln musste ich auch über die Bemerkung, dass zukünftig besser vorher geprüft werde, bevor Erwartungen geweckt werden. Diese Bemerkung hat auch die Rheinpfalz in ihrem vorgenannten Kommentar unter der Überschrift „Logisch“ verwendet. Logisch ist das natürlich nicht, denn der FWG-Auftrag an die Verwaltung war eben ein Prüfauftrag, in Zukunft soll demnach also geprüft werden, welches Ergebnis ein Prüfauftrag haben wird? Unlogisch!
Enttäuscht war ich allerdings auch vom Ergebnis der Prüfung. Beim ersten Vorschlag, einen Bus der derzeit zwischen Lachen-Speyerdorf und dem Leibniz-Gmnaysium verkehrt, nach Haßloch umzuleiten, wurde völlig außer acht gelassen, wie dann die Leibniz-Schüler nach Neustadt transportiert werden sollen. Ganz außer acht gelassen wurde auch, dass die betroffenen Schüler zurzeit ja schon mit einem Bus zum Hauptbahnhof fahren. Im Falle einer Direktverbindung werden diese Kapazitäten nicht mehr gebraucht. Ich habe irgendwie den Eindruck, dass man das von Seiten des Verkehrsträgers alles halbherzig geprüft hat, die Gründe erschließen sich mir allerdings nicht. Dabei wäre es für den BRN sicher eine gute Werbung gewesen, gerade vor der Neuausschreibung noch einmal seine Leistungsfähigkeit und Flexibilität unter Beweis zu stellen.

Pressespiegel
Logisch II Rheinpfalz, 26. November 2011

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